Lebenszeit
Irgendwann gab es mal einen Anfang der Welt. Die Erzähler erzählten, dass Gott den Anfang gestaltet hat. Der Schöpfer der Welt, trägt in der Erzählung der Brüder Grimm menschliche Züge. Nachdem Gott alle Tiere und auch den Menschen erschaffen hat, muss er zum Schluss noch für jeden die angemessene Lebenszeit bestimmen. Als erstes kommt der Esel und fragt: »Herr, wie lange soll ich leben«? Gott will ihm dreißig Jahre geben, doch das ist dem Esel zu lange. Zu mühselig ist sein Dasein — für andere tagein, tagaus schwere Lasten schleppen, und als Dank nur Tritte und Schläge. Gott hat ein Einsehen und erlässt dem Esel achtzehn Jahre. Dann kommt der Hund, der es mit seinem Hundeleben zwar ein bisschen besser getroffen hat als der Esel, doch die dreißig Jahre, die Gott für ihn vorgesehen hat, sind auch ihm zu lang. Wenn er erst seine Zähne verloren hat, nicht mehr beißen kann und somit unnütz ist, wird ihm das Leben sauer werden. Er bittet um Nachlass, und Gott kürzt seine Lebenszeit um zwölf Jahre. Als nächstes kommt der Affe. Auch ihm sind die dreißig Jahre zu viel, die Gott im bietet, denn nach ein paar Jahren wird keiner mehr über seine kindischen, dummen Späße lachen.
Dann kommt der Mensch. Reichen ihm die 30 Jahre? Ist er zufrieden mit dem was Gott für ihn bereit hält?
Die Künstlerin Monika Soder hat das Märchen „Die Lebenszeit“ für uns illustriert. Die Bilder sind Eigentum des Figurentheaters Kunterbunt. Gerne geben wir die Geschichte und die Bilder weiter.
8 Bilder mit Erzählung sind für 12,00 Euro zu haben.